Am 30. August 1963 wurde eine direkte Kommunikationsverbindung zwischen Washington und Moskau in Betrieb genommen, die als “Hotline” bekannt wurde. Die Hotline wurde nach der Kubakrise von 1962 eingerichtet, in der die USA und die UdSSR gefährlich nahe an einen Atomkrieg geraten waren.
Die Hotline sollte die Kommunikation zwischen dem US-Präsidenten und dem sowjetischen Premierminister erleichtern und das Risiko eines Krieges durch Unfall oder Fehleinschätzung verringern. Die bisherigen Kommunikationssysteme waren langsam und umständlich. Verschlüsselte Nachrichten mussten per Telegramm oder Funk zwischen dem Kreml und dem Pentagon übermittelt werden. Obwohl Präsident John F. Kennedy und Premier Nikita Chruschtschow die Krise friedlich lösen konnten und am 5. August 1963 einen Vertrag über das Verbot von Atomtests unterzeichnet hatten, bestanden Ängste vor künftigen “Missverständnissen”.
Die Hotline war nie eine Telefonleitung, wie es in der populären Kultur bekannt ist, und es wurden keine roten Telefone verwendet. Die erste Umsetzung nutzte Telex-Geräte, die 1986 durch Faxgeräte ersetzt wurden. Seit 2008 ist die Hotline eine sichere Computer-Verbindung, über die Nachrichten per E-Mail ausgetauscht werden können.
Der erste US-Präsident, der die Hotline benutzte, war Lyndon B. Johnson im Jahr 1967 während des Sechstagekriegs im Nahen Osten, als er den sowjetischen Premier Alexei Kossygin darüber informierte, dass er erwog, Luftwaffenflugzeuge ins Mittelmeer zu schicken.
Die Hotline ist bis heute in Betrieb und soll dazu beitragen, das Vertrauen zwischen den beiden Supermächten zu stärken und Krisen zu vermeiden oder zu entschärfen.

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