Am 21. September ist Welt-Alzheimertag, ein Tag, an dem die Öffentlichkeit auf die Situation von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen aufmerksam gemacht wird. Demenz ist eine Erkrankung, die das Gedächtnis, die Orientierung, das Denken und das Verhalten beeinträchtigt. Weltweit sind etwa 55 Millionen Menschen von Demenzerkrankungen betroffen, in Deutschland sind es etwa 1,8 Millionen. Die Zahl der Erkrankten wird in den nächsten Jahren weiter steigen, vor allem in Entwicklungsländern.
Demenz stellt eine große Herausforderung für die Betroffenen, ihre Familien und die Gesellschaft dar. Mit der Diagnose Demenz steht die Welt erst einmal Kopf – sowohl für die Erkrankten als auch ihre An- und Zugehörigen. Alltagsroutinen, das Miteinander und die Wahrnehmung der Umwelt verändern sich. All das fordert heraus und verunsichert Betroffene ebenso wie An- und Zugehörige. Viele Menschen mit Demenz ziehen sich zurück: Sie finden sich nicht mehr zurecht, fühlen sich unverstanden.
Und doch gehören sie dazu und sollen Teil der Gemeinschaft bleiben! Dazu brauchen sie von uns vor allem Geduld, Verständnis und Unterstützung. Denn Demenz bedeutet nicht allein ein „Nicht-mehr-Können“. Vielmehr haben Menschen mit Demenz viel zu geben, sie nehmen sensibel Schwingungen auf, sind humorvoll und sie wollen sich einbringen.
Wir alle können etwas tun, damit Menschen mit Demenz den Boden unter den Füßen spüren, sich aufgefangen fühlen und Teil unserer Gemeinschaft sind. Das Motto für den Welt-Alzheimertag 2023 lautet daher: „Demenz – die Welt steht Kopf“. Unter diesem Motto finden in der Woche vom 18. bis zum 24. September zahlreiche Veranstaltungen statt, die über die Erkrankung und ihre Folgen für Betroffene und Angehörige informieren. Zum Beispiel:
- Vorträge von Experten über die Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung von Demenz
- Tagungen und Workshops zu verschiedenen Themen rund um Demenz, wie z.B. rechtliche Fragen, Pflegeangebote, Prävention oder Forschung
- Gottesdienste und Andachten für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen
- Benefizkonzerte, Theateraufführungen oder Ausstellungen von Künstlern mit Demenz oder ihren Werken
- Aktionen in Schulen, Kindergärten oder Vereinen, um Kinder und Jugendliche für das Thema Demenz zu sensibilisieren
- Spaziergänge, Cafés oder Treffpunkte für Menschen mit Demenz und ihre Begleiter
Diese Veranstaltungen sollen dazu beitragen, dass Menschen mit Demenz nicht vergessen werden, sondern als wertvolle Mitglieder unserer Gesellschaft anerkannt werden. Sie sollen auch dazu ermutigen, dass wir uns aktiv für eine demenzfreundliche Umgebung einsetzen, in der Menschen mit Demenz sich wohl und sicher fühlen können.
Dabei dürfen wir auch die Hoffnung auf neue Therapien nicht aufgeben. Auch wenn gegenwärtig eine Heilung der Krankheit nicht möglich ist, gibt es viele Möglichkeiten, um den Krankheitsverlauf zu verzögern oder zu lindern. Durch medizinische Behandlung, Beratung, soziale Betreuung, fachkundige Pflege und vieles mehr können den Kranken und ihren Angehörigen geholfen werden. Die Forschung arbeitet ständig an neuen Erkenntnissen und Ansätzen zur Bekämpfung von Demenz.

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