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17. Februar 2003 – Einführung der City-Maut in London

Am 17. Februar 2003 führte London als erste europäische Stadt eine Innenstadtmaut für Kraftfahrzeuge ein.

Am 17. Februar 2003 führte London als erste europäische Stadt eine Innenstadtmaut für Kraftfahrzeuge ein. Die London Congestion Charge, wie sie offiziell heißt, sollte den chronischen Verkehrsinfarkt in der britischen Metropole lindern und gleichzeitig Geld für die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs generieren.

Laut Transport for London (TfL), der Behörde, die für die Maut verantwortlich ist, hat die Maut den Verkehr in der Innenstadt um 15% und die Staus um 30% reduziert. Diese Wirkung hat bis heute angehalten. Das Verkehrsaufkommen in der Mautzone ist nun fast ein Viertel niedriger als vor einem Jahrzehnt, was es ermöglicht hat, mehr Platz für Radfahrer und Fußgänger zu schaffen.

Die Maut gilt für eine Fläche von 21 km² in London. Das System ist einfach: Wer die Zone zwischen 7 und 18 Uhr an Werktagen befährt, muss eine pauschale Tagesgebühr bezahlen. Die Gebühr ist schrittweise von 5 Pfund im Jahr 2003 auf 15 Pfund heute gestiegen. Anwohner erhalten einen Rabatt von 90% und registrierte Behinderte können kostenlos fahren. Notdienste, Motorräder, Taxis und Minicabs sind von der Gebühr befreit.

Die Maut hat nicht nur den Verkehr reduziert, sondern auch die Luft- und Lärmverschmutzung in der Innenstadt gesenkt und Investitionsmittel für das Londoner Verkehrssystem bereitgestellt. In den ersten zehn Jahren seit der Einführung der Maut wurden etwa 2,6 Milliarden Pfund eingenommen. Davon wurden etwa 1,2 Milliarden Pfund in den öffentlichen Nahverkehr, den Straßen- und Brückenbau und in Maßnahmen für das Radfahren und Gehen investiert. Davon entfielen 960 Millionen Pfund auf die Verbesserung des Busnetzes.

Die Maut war auch ein Vorbild für andere Städte, die ähnliche Maßnahmen zur Verkehrssteuerung ergriffen haben, wie Stockholm, Singapur oder Mailand. In London selbst wurde die Maut im Jahr 2019 durch die Ultra Low Emission Zone (ULEZ) ergänzt, die rund um die Uhr für Fahrzeuge gilt, die die Emissionsstandards nicht erfüllen: Euro 4 für Benzin- und Euro 6 oder VI für Dieselfahrzeuge und große Fahrzeuge. Im Oktober 2021 wurde die ULEZ auf das innere London innerhalb der North und South Circular Roads ausgeweitet.

Die Maut ist nicht ohne Kritik geblieben. Einige argumentieren, dass sie die soziale Ungleichheit verstärkt, indem sie die ärmeren Autofahrer benachteiligt, die sich die Gebühr nicht leisten können. Andere argumentieren damit, dass die Maut die Verkehrsprobleme nur in andere Gebiete verlagert hat, ohne die Gesamtzahl der Fahrzeuge zu verringern. Wieder andere fordern, dass die Maut flexibler gestaltet werden sollte, um sich an die unterschiedlichen Verkehrsmuster anzupassen.

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