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19. Mai 2025 – Malcolm X-Tag

Der Malcolm X-Tag wird in den Vereinigten Staaten jährlich rund um den 19. Mai begangen. An diesem Tag erinnern Gemeinden, Aktivisten und Bildungseinrichtungen an den Geburtstag von Malcolm X, einem der prägendsten und zugleich kontroversesten Bürgerrechtler des 20. Jahrhunderts.

Der Malcolm X-Tag wird in den Vereinigten Staaten jährlich rund um den 19. Mai begangen. An diesem Tag erinnern Gemeinden, Aktivisten und Bildungseinrichtungen an den Geburtstag von Malcolm X, einem der prägendsten und zugleich kontroversesten Bürgerrechtler des 20. Jahrhunderts. Während Martin Luther King Jr. lange Zeit als konsensfähige Symbolfigur des gewaltlosen Protests galt, stand Malcolm X für einen radikaleren Ansatz im Kampf gegen Rassismus und soziale Ungleichheit. Der Gedenktag würdigt sein politisches Erbe und die Entwicklung seines Denkens, das weit über die Grenzen der USA hinaus Wirkung entfaltete.

Malcolm X wurde am 19. Mai 1925 in Omaha, Nebraska, geboren. Sein Leben war geprägt von Ausgrenzung, Gewalt und struktureller Benachteiligung. Schon in jungen Jahren erlebte er rassistisch motivierte Übergriffe. Sein Vater, ein Anhänger der „Back-to-Africa“-Bewegung, starb unter bis heute nicht vollständig geklärten Umständen, vermutlich durch ein rassistisches Attentat. Malcolm Xs Jugend war von Armut und Perspektivlosigkeit gekennzeichnet. Nach einer kriminellen Phase im jungen Erwachsenenalter verbüßte er eine mehrjährige Haftstrafe, während der er sich intensiv mit Bildung, Religion und politischen Theorien auseinandersetzte. In dieser Zeit schloss er sich der Nation of Islam an, einer afroamerikanischen religiösen Bewegung, die auf Trennung der Rassen und schwarze Selbstbestimmung setzte.

In den 1950er und frühen 1960er Jahren wurde Malcolm X zu einem national bekannten Sprecher dieser Bewegung. Seine Rhetorik war konfrontativ, seine Botschaft klar: Afroamerikaner sollten sich nicht weiter als Bürger zweiter Klasse behandeln lassen. Statt Integration forderte er Unabhängigkeit, statt Passivität Selbstverteidigung. Für viele junge Schwarze war er eine Figur der Stärke und des Stolzes. Gleichzeitig stieß sein Auftreten in weiten Teilen der weißen Mehrheitsgesellschaft auf Ablehnung. Doch gerade diese Konfrontation führte zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem strukturellen Rassismus in den USA.

Ein Wendepunkt in Malcolm Xs Leben war seine Pilgerreise nach Mekka im Jahr 1964. Dort begegnete er Muslimen verschiedenster Herkunft, was sein Verständnis von Rassismus und Identität grundlegend veränderte. Fortan sprach er sich für eine breitere Allianz aller Unterdrückten aus, jenseits von Hautfarbe oder Herkunft. Er trat aus der Nation of Islam aus und gründete die Organisationen Muslim Mosque, Inc. und die Organization of Afro-American Unity. Diese Entwicklung führte zu Spannungen mit seinen früheren Weggefährten. Nur wenige Monate später, am 21. Februar 1965, wurde Malcolm X bei einer öffentlichen Veranstaltung in New York erschossen. Bis heute gibt es Diskussionen über die Hintergründe seiner Ermordung.

Der Malcolm X-Tag entstand aus dem Bedürfnis, dieser komplexen Persönlichkeit einen festen Platz im öffentlichen Gedächtnis zu geben. Besonders in afroamerikanischen Communities hat der Tag eine hohe symbolische Bedeutung. Er steht für die Anerkennung alternativer Wege im Kampf um Gerechtigkeit und für das Recht, Geschichte aus eigener Perspektive zu erzählen. Während er in Städten wie Berkeley, Kalifornien, als offizieller Feiertag begangen wird, bleibt eine landesweite Anerkennung bislang aus. Dennoch wächst das öffentliche Interesse am Leben und Wirken Malcolm Xs. Bildungseinrichtungen, Kulturorganisationen und soziale Bewegungen nutzen den Tag, um seine Reden, Schriften und politischen Positionen zu diskutieren.

KI-Bild: Werner Niedermeier

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